Ja, diese "nette" Krankheit habe ich von meiner Mutter mit in die Wiege gelegt bekommen. Ich habe Migräne mit und ohne Aura, bzw. eine komplizierte Migräne.
Meine ersten Anfälle bekam ich mit ca. 12 Jahren. Damals Migräne ohne Aura. Damals hatte ich so 8-10 Anfälle im Jahr, wenn ich mich da richtig erinnere. An Mirgäne hat da keiner gedacht. Kopfschmerzen eben aber mehr nicht. Nach meinem 18. Geburtstag war dann die Migräne einige Jahre weg. So mit Mitte 20 kam sie wieder, aber "nur" als Wochenendmigräne. 2-3 Anfälle im Jahr. In den letzten Jahren hat sich meine Migräne sehr verändert. Wobei eigentlich erst vor 1,5Jahren richtig die Diagnose Migräne gestellt wurde. Mittlerweile bin ich fast keinen Tag mehr ohne Schmerzen. Arbeiten ist für mich zur Zeit nicht möglich. Meinem Sport kann ich auch nicht nachgehen, da die Anstrengung direkt in den Kopf geht. Meine Ärztin erklärt mir immer, ich müsse gedudig sein, also wiege ich mich in Geduld, was nicht gerade einfach ist, für einen Menschen wie mich. Ich war immer aktiv und nun? Nix mit aktiv. Aber ich hoffe, daß ich bald wieder aktiv sein kann. Das war jetzt ein recht kurzer Abriss meiner Migränekarriere. Mehr werdet ihr im laufe der Zeit zu diesem Thema lesen.
Nach einer verregneten Nacht, sollte es heute also losgehen. Unser erstes Ziel sollte der KC Konstanz sein. Nach dem Frühstück, packten wir unsere Zelte ein und brachten die noch leeren Boote an den See runter. Der Himmel war bedeckt und es drohte wieder zu regnen. Unsere Hoffnung war: "Regnen ja, aber bitte erst wenn die Boote gepackt sind und wir im Boot sitzen." Schnell holten wir unser Restgepäck aus dem Auto. Als dann unser Gepäck wasserdicht verpackt bei den Booten lag, stellte sich uns die Frage, wie wir das alles mitbekommen wollten. Zig kleine wasserdichte Säcke, ordnungsgemäß mit Beschriftung, den Inhalt betreffend, warteten darauf in den Booten verstaut zu werden.
Nachdem wir uns nun ran machten, alles in die Boote zu bekommen, so daß nur noch die Deckstaschen auf den Booten befestigt werden mußten, brauchten wir unsere erste kleine Pause, ohne auch nur einen Meter gepaddelt zu sein. Die Boote waren voll gepackt. Es gab in keinem unserer Boote auch nur noch einen Quadratmillimeter, der nicht genutzt wurde. Wir waren uns einig. Der erste Tag Boot packen ist immer der schlimmste. Mittlerweile kam ein wenig Wind auf und wir sahen zu, daß wir schnell in die Boote und aufs Wasser kamen. Jetzt kam es drauf an. Waren die Boote gut gepackt? Ist das Gewicht der Säcke und Taschen gut verteilt, oder ist ein Boot evtl. rechts- oder linkslastig gepackt? Nach den ersten gepaddelten Metern stand fest, die Boote waren gut gepackt. Nun ging es los. Wir fuhren am Ufer entlang vorbei an der Liebeinsel (Bekannt aus dem Film "Die Fischerin vom Bodensee") weiter Richtung Mettnau. An der Mettnauspitze begann unsere erste Seequerung. Wir paddelten rüber zur Insel Reichenau. Der See war recht ruhig nur leichte Wellen und kein Regen. Auf der Reichenau landeten wir dann an und legten eine kurze Verschnaufpause ein. Mittlerweile hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne blinzelte hin und wieder durch. Alles war perfekt und guter Dinge stiegen wir wieder in die Boote, denn wir hatten ja noch einige Kilometer vor uns bis Konstanz. Es ging weiter entlang der Reichenau durch den Bruckgraben. Hier kreuzen der Hochrhein und der Untersee. Nach dem Bruckgraben mußten wir erneut den See queren, da wir sonst durch Naturschutzgebiete gepaddelt wären.
Nun querten wir den See also erneut. Ein nicht ungefährliches Unternehmen, wie wir feststellen mussten. Achterlicher Wind, sowie Seitenwellen und Strömungen erschwerten die Querung sehr.
Irgendwie kam das andere Ufer nicht näher. Es kam uns vor wie eine unendliche Strecke, obwohl die Boote sehr gut im Wasser lagen und das Gewicht des Gepäcks den Booten viel Stabilität gab, war es doch eine ganz schön wackelige Angelegenheit. Nach dieser Querung hatten wir uns eine ausgedehnte Pause verdient. In Ermatingen (Schweiz) legten wir im Strandbad eine Pause ein. Da die Strandbäder zu dieser Zeit noch geschlossen sind, hat niemand was dagegen, wenn man dort anlandet. Als wir so am Wasser saßen und unsere Brote auspackten, kam auf einmal ein weiteres Boot und landete bei uns an. Im Gespräch mit der Kanutin stellte sich heraus, daß sie vom KC Konstanz war, unserem Tagesziel.
Gemeinsam setzten wir dann unsere Fahrt fort, vorbei am Wolmatinger Ried bis hoch nach Konstanz. Eine wunderschöne Landschaft säumte unseren Weg. Leider bekamen wir davon nicht so sehr viel mit, weil wir Gegenströmung hatten und uns ziemlich ins Zeug legen mussten um voran zu kommen. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir dann endlich gegen 16:30h beim KC Konstanz an. Dort wurden wir bereits erwartet und wieder sehr herzlich aufgenommen. Nach 26 KM war die erste Etappe gut gemeistert und wir schlugen unsere Zelte auf.
Unser Fazit des Tages: Wenn das Wetter so bleibt sind wir zufrieden.
Nun sollte es also losgehen. Lange haben wir die Tour organisiert, die Etappen festgelegt und uns sowie unsere Boote fit gemacht. Nach einer bescheidenen Autofahrt, begleitet von Regen und Kälte kamen wir nach 8 Stunden in Radolfzell an. Unsere Stimmung war gedrückt. Den ersten Tag hatten wir uns anders vorgestellt. Sollte das Wetter etwas so bleiben? Unsere Gedanken gingen von "wir fahren wieder nach Hause" bis "wir sind Wassersportler und lassen uns von dem Wetter nicht unterkriegen". Wir wurden bereits in Radolfzell erwartet und sehr herzlich empfangen. In dem Bootshaus konnten wir leider nicht übernachten, so daß wir uns schon damit abgefunden hatten am nächsten morgen unsere nassen Zelte ins Boot packen zu müssen, was nicht gerade schön ist. Aber wir sind ja erfinderisch. Hinter dem Bootshaus war ein überdachter Gang, der breit und lang genug war um dort 2 Zelte aufzustellen, zumindest provisorisch, und genau das taten wir dann auch. Optisch war es zwar nicht ideal, aber praktisch war es super. Unsere Zelte und das Gepäck wurden nicht nass, und die Isomatten machten den harten Waschbetonboden etwas weicher für uns. So verlebten wir unsere erste Nacht am Bodensee und waren frohen Mutes am 05.05. endlich zu starten. Eine lustige Erfahrung.
Hier kommt nun ein Bericht über eine Bodenseetour, die ich 2002 mit meiner Freundin und ihrem Mann unternommen habe. Dieser Bericht wird in verschiedene tagesbezogene Kapitel unterteilt sein, ähnlich einem Tagebuch. Zum besseren Verständnis hier ein paar einleitende Worte.
Wir waren vom 04.05. - 17.05. unterwegs. Unser Start- und Zielort war der KC Radolfzell. Wir hatten immer unser gesamtes Gepäck (Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kleidung, Verpflegung usw.) mit im Boot. Die Boote hatten ein Leergewicht von ca.28 Kg, dazu kam dann noch das Gepäck mit ca. 20-30Kg und natürlich unser Eigengewicht.
Der Bodensee oder auch das Schwäbische Meer genannt, ist kein Gewässer, welches man allein befahren sollte. Dieser See ist sehr tückisch und gefährlich, auch wenn es nicht immer den Anschein hat. Das Wetter kann hier innerhalb von Minuten umschlagen und aus einem gerade noch sehr ruhigen Gewässer wird ein tobender See. Der Bodensee hat auch sehr viele Strömungen, da der Altrhein durch den Bodensee fließt und hinterher zum Rhein wird. Er teilt sich auf in den Obersee, den Untersee und den Überlinger See. Zur Sicherheit sollte immer eine Rettungsweste im Boot getragen werden und man sollte eine Notsignalleuchte dabei haben. Eine Lenzpumpe im Boot ist von Vorteil aber kein unbedingtes Muß. Rund um den Bodensee, sind Signalleuchten installiert. Sobald diese Warnleuchten angehen, muß der See sofort verlassen werden, ansonsten kann es sehr gefährlich werden. Schon des öfteren, sind Menschen ertrunken oder im See verschollen, weil sie die Warnungen nicht Ernst genommen haben.
Um den Bodensee herum, gibt es viele Kanuvereine, die miteinander gut bekannt sind und den Bodenseekanuring bilden. Paddler, die sich an den Vereinen des Bodenseekanurings orientieren, kann nicht viel passieren, da die Vereine untereinander gut kommunizieren. So, daß war das wichtigste, was man Wissen sollte. Nun geht`s los.